Beziehungsweise Kinderladen
Die Wiederentdeckung der Beziehung
in Kita, Kinderladen, Hort und Schule

Wer am 8.9. mittags durch die Hallen des Nachbarschaftshauses Urbanstraße in Kreuzberg schritt, fand sich unvermittelt in einem Blumenmeer wieder. Es ist uns gelungen, die Räume in eine große Beziehungswiese zu verwandeln (aus purer Freude am Wortspiel mit den „Beziehungsweisen“). In einer trubeligen Vorbereitung haben wir als DaKS-Team den schönen Saal zum Beziehungsraum umgewandelt. Es war also alles bereit, um in Beziehungstiefen und -weisen einzutauchen. Ca. 70 Fachtagsbesucher:innen haben sich mit uns auf diesen Tauchgang begeben. In die Tiefe gestartet sind wir mit Beziehungsstories in von uns vorbereiteten Videos und Erzählungen der Teilnehmenden. Diese Geschichten umfassten Perspektiven auf das Kindsein in einer Elterninitiative, auf die Zusammenarbeit und entstandene Freundschaften der Eltern, familiäre Beziehungen und eine sehr innige Beziehung zu einer Kreuzspinne. Hier noch mal vielen Dank an alle, die uns ihre Geschichten und Erlebnisse zu Verfügung gestellt haben. (Übrigens: einige der Geschichten sind bei uns im DaKS nachzulesen, da haben wir als kleines Erinnerungsstück eine kleine Beziehungswiese für unsere Besucher*innen aufgebaut.)
Auf den nächsten Metern in die Tiefe hat uns Paartherapeutin Anna Holfeld begleitet. Sie gab uns einen Einblick in Beziehungen im Allgemeinen und stellte uns ihre 7 Schlüssel für gelingende Beziehungen vor. Um in der Beziehungstiefe den Blick auszuweiten, haben wir uns im Anschluss in lebendigen Gesprächsrunden/Workshops dem vielschichtigen Beziehungsgeflecht im Kinderladen/Kita gewidmet, und dabei sind wir mit der Hilfe von Beziehungsexpert:innen folgenden Fragen nachgegangen:
- Wie pflege ich meine Beziehung zu mir selbst? Wie sorge ich für mich? (Maria El-Safti)
- Welchen Einfluss haben die (Paar-)Beziehungen der Eltern auf den Kita-Alltag der Kinder und Pädagog:innen und wie kann man als Pädagog:in mit diesem Einfluss und verschiedenen Familienformen umgehen? (Anna Holfeld)
- Wie können die Beziehungen von Pädagog:innen im Team gepflegt werden? (Sam Tsemeu)
- Wie können Pädagog:innen die Beziehungen unter Kindern gut im Blick haben und vorturteilsbewusst begleiten? (Anke Krause)
- Wie kommen Pädagog:innen selbst mit Kindern in Beziehung und können diese gut reflektieren? (Hjördis Hornung)
- Welche Beziehungen gibt es in der Gemeinschaft/Organisation eines Kinderladens und was brauchen diese besonderen Strukturen für ihre Beziehungspflege? (Sandra Ohl & Roland Kern)
Die Pausen waren dann auch gefüllt mit Beziehungsfotos und Beziehungsbänderknüpfen und wir alle haben es ausgiebig genutzt und genossen, überall in Beziehung zu gehen.
Am Ende haben wir in einer Diskussionsrunde mit den Expert*innen und Teilnehmenden betrachtet, wie die verschiedenen Beziehungsweisen uns in alltäglichen Zusammenhängen beeinflussen. Wie man sie mitdenken muss und wie sie uns in eventuellen Konflikten beschäftigen. Gemeinsam beendeten wir den Tag, in dem wir uns das Plakat (siehe oben) anschauten, dass während des ganzen Tages entstanden ist. Und dann zum Auftauchen: Party!!!! mit Eis, gemeinsamem Singen zur Ukulele und Folktanz mit der Band Nigthlark, DJ und gemeinsamem Genießen des lauen Sommerabends im Garten des Nachbarschaftshauses. Voll mit Begegnungen und Essen sind wir DaKSe nachts nach Hause gewankt, vielleicht immer noch einige Zentimeter unter der Oberfläche, wer weiß.
Vielen Dank an die vielen helfenden Hände, die den Empfang gemeistert, uns mit Getränken versorgt, Beziehungs(arm)bänder mit uns geknüpft und ganz am Ende (und am nächsten Tag) mit aufgeräumt haben.
So eine Veranstaltung ist ja immer auch ein wenig Arbeit, aber es hat uns Spaß gemacht und Eure Rückmeldungen haben uns dann auch wieder gezeigt, warum wir das eigentlich machen! Der nächste Fachtag kommt bestimmt und auch ein DaKS-Fest - dann aber wieder getrennt voneinander.
Solvejg Kulick und Melanie Peper
Fachtag und Party am 08. September 2023
Beziehungen sind das Grundgeflecht bzw. der Boden auf dem wir unseren Alltag meistern, bzw. die unsichtbaren Verbindungen, die uns als Gemeinschaft zusammenhalten.
Oft sind uns die Beziehungen zu einander gar nicht so richtig bewusst, wir fangen dann an über sie nachzudenken, wenn irgendetwas nicht mehr so richtig läuft - bzw. wenn wir uns ausgenutzt fühlen, bzw. uns gemobbt fühlen, bzw. nur als Dienstleister betrachtet werden, bzw. die Beziehungen unter großen äußeren Belastungen stehen.
Viele verschiedene Beziehungsformen prägen unseren Alltag. Nehmen wir diese wahr und wie pflegen wir sie? Was brauchen Beziehungen, damit sie tragfähig sind? Habt ihr auch das Gefühl, dass sich in den letzten Jahren Beziehungen verändert haben, etwas verschütt gegangen ist oder vielleicht viel intensiver/wichtiger geworden ist?
Weil wir finden, dass Beziehungen immer das wichtigste in unserem Alltag mit Kindern, Eltern, Kolleg*innen, Träger*innen und mit uns selbst sind, wollen wir diesem unsichtbaren Band einen Tag widmen und uns dem Thema theoretisch (Fachtag) und praktisch (Party) widmen.
Der Fachtag von 12:30 – 17:00 Uhr
Um das komplexe Geflecht aus Beziehungen unter die Lupe zu nehmen haben wir uns Beziehungs-Expert*innen für die unterschiedlichen Beziehungsweisen eingeladen. Mit ihrer Unterstützung wollen wir mit euch Geschichten über Beziehungen (Beziehungsstories) erzählen und in Workshops erarbeiten, was die jeweilige Beziehung braucht und wie wir sie gut pflegen können.
Beim gemeinsamen Zusammentragen soll am Ende ein Gesamtbild entstehen, welche Beziehungen wir in Kita und Kinderladen gut im Blick haben können und wie Kinder und Eltern und Pädagog*innen durch gute Beziehungen im Alltag verbunden sind. Hier geht es zum Programm...
Die Beziehungsparty ab 17:00 Uhr
Eine gute Form der Beziehungspflege ist das gemeinsame Feiern und vor allem, dass „Sich-Gemeinsam-Feiern“. Deswegen wollen wir das mit euch endlich mal wieder tun. Auf der Beziehungsparty wollen wir neue Gesichter kennenlernen, alte Gesichter neu kennenlernen und vor allem sämtlichen Anruferstimmen mal ein Gesicht zuordnen.
Außerdem möchten wir Dinge tun, die man besser gemeinsam tut: singen, essen und tanzen.
